Das Projekt
In vielen Bereichen der Geowissenschaften und der Bauschadensforschung ist das Phänomen der Salzverwitterung poröser Materialien, z.B. Naturstein, Ziegel, Beton, von grundlegender Bedeutung. Es ist bereits seit langem bekannt, daß "Salzsprengung" zur völligen Zerstörung des Korngefüges poröser Materialien führen kann. Der eigentliche Mechanismus des Phänomens Salzverwitterung ist jedoch bis heute nicht zufriedenstellend beschrieben.

Das generelle Ziel aller Projektpartner ist es, durch die hochauflösende Abbildung von frühen Phasenumwandlungsvorgängen und die mikroskopische Beschreibung des Verhaltens von kristallisierten Salzen im Porenraum bei Feuchtewechseln einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Schädigungsprozesse durch lösliche Salze zu leisten. Dieses ist nur möglich durch detaillierte thermodynamische Modellierungen der Phasenumwandlungen, die sich in definierten Porenräumen abspielen können. Wegen des großen experimentellen Aufwandes sowohl der interferometrischen Bewegungsmessungen als auch der Kryo-Untersuchungen im Rasterelektronenmikroskop, ist die Vorauswahl von verheißungsvollen Versuchsbedingungen und idealer Substratmaterialien erforderlich. Von diesen Proben sind durch die Messungen mit Hilfe der feuchtekontrollierten Röntgendiffraktometrie in Hamburg die Phasenübergänge bekannt. Die integralen Dilatationsmessungen in Bochum stellen das Ausmaß der Gesamtdehnungen dar und grenzen den Zeitpunkt der ersten Phasenumwandlung ein. In Oldenburg wird mit höherer Sensitivität der genaue Zeitpunkt der Salznukleation bestimmt, an dem in Bremen die ortsaufgelöste Visualisierung der Salzkristallisation aus Porenlösungen erfolgen soll. 
Die Projektpartner sind der Überzeugung, daß Fortschritte beim grundsätzlichen Verständnis des dynamischen Verhaltens von Salzen in porösen Systemen nur durch die hier praktizierte interdisziplinäre Zusammenarbeit erzielt werden können. Dabei werden grundlegende Erkenntnisse über Modifikationswechsel, Lösungsvorgänge und morphologische Veränderungen der Salzkristalle erwartet. Die konsequente thermodynamische Behandlung und fundierte mineralogische Begleitung einhergehend mit makroskopischen technologischen Eigenschaftsbestimmungen bis hin zu hochentwickelten in-situ-Phasenanalysen, laserinterferometrischen Verformungsmessungen und spezialisierten licht- und elektronenoptischen Analyseverfahren stellt nach derzeitigem Kenntnisstand ein außerordentlich erfolgversprechendes Vorgehen dar.

--> Zusammenfassung des erreichten Forschungsstandes mit Ablauf des ersten Untersuchungszeitraumes

Weitere Informationen unter info@salze-im-poreneraum.de.